Qi Gong - Einsteiger

 

Atem ist Leben

 

Richtiges Atmen hilft, die eigene Kraft zu regenerieren, neue Energie zu tanken. Alles was man dazu braucht, ist ein ruhiger Platz, ein paar Minuten Zeit und ein williger Geist.

 

Wenn du atmest, dann lasse deinen Unterbauch arbeiten. Lasse ihn sich ausdehnen und zusammenziehen, statt die Schultern als Folge der Brustatmung auf und ab zu bewegen. Diese tiefe Atmung ist natürlicher und gleicht der Atmung von Kleinkindern. Sie verleiht dir eine größere Lungenkapazität, während die flache Atmung, die bei den meisten Erwachsenen zu beobachten ist, nur vergleichsweise wenig Sauerstoff ins Blut bringt...

 

Mache dir keine Sorgen, wenn du dich anfangs nicht richtig konzentrieren kannst und deine Gedanken umherirren. Das ist völlig normal. Sobald du bemerkst, dass du mit den Gedanken abschweifst und deine Konzentration nachlässt, dann sammle dich und finde wieder zurück zu deiner Konzentration auf die Atmung.

 

-----------------------------------------------------------------------------

-----------------------------------------------------------------------------

Die natürliche Atmung regulieren

 

Wir sollten während dieser Übung nicht bewusst unsere Atemgewohnheiten ändern, sondern den Geist konzentrieren, so dass wir unsere natürliche Art zu atmen verstehen und schließlich den Atem in ein entspannteres und harmonischeres Stadium führen.

 

Wir müssen uns natürlich und angenehm fühlen, und der Geist muss sich von emotionalen Störungen freimachen. Dann lernen wir, die Muskeln zu fühlen, die sich auf das Atmen beziehen. Schließlich führt der Geist die Muskeln auf eine entspanntere Stufe und wir sind in der Lage, den Qi-Fluss zu fühlen oder zu spüren.

Die Haltung ist beliebig, solange wir uns angenehm und natürlich fühlen. Wir atmen durch die Nase. Wir kontrollieren den Atem nicht bewusst, sondern lenken einfach nur unsere Aufmerksamkeit darauf und fühlen ihn. Atmen wir sanft und leicht. Das Ziel dabei ist, dass der natürliche Atem folgendermaßen sein soll: 1) ruhig (Jing), 2) knapp (Xi), 3) tief (Shen) 4) ununterbrochen (You) und 5) gleichmäßig (Yun). Nach einer Zeit erreichen wir das Stadium, in dem wir die Atmung ohne bewusste Anstrengung regulieren, dann tritt sie in ein neues Stadium ein. Am wichtigsten ist aber die Erfahrung, die wir machen, wenn wir die Technik der Regulierung des natürlichen Atmens anwenden. Diese Erfahrung wird der Keim für das tiefere Verständnis, das wir brauchen, um den schwierigeren Atemtechniken auf den Grund zu gehen.

Übung 1:

 

Mehrmals täglich innehalten und den Geist auf die Atmung konzentrieren:

 

Wir müssen uns natürlich und angenehm fühlen und atmen durch die Nase (in den Unterbauch). Wir kontrollieren den Atem nicht bewusst, sondern lenken einfach nur unsere Aufmerksamkeit darauf und fühlen ihn. Atmen wir sanft und leicht. Das Ziel dabei ist, dass der natürliche Atem ruhig sein soll (Jing). Der Geist muss sich von emotionalen Störungen freimachen.

 

Übung 2:

 

Wer die Bauchatmung verlernt hat, kann sie mit folgender Übung wieder erlernen:

 

Lege eine Hand auf den Bauch und die andere auf den Brustkorb. Beginne erst im Liegen. Entspann dich, atme sanft, leicht und ruhig in den Unterbauch. Die Hand auf der Brust dient nur der Kontrolle, dass der Brustkorb ruhig bleiben soll. Nur der Bauch hebt und senkt sich bei der Atmung. Atme ruhig (Jing) und gleichmäßig (Yun).

 

Die Übung kann im Liegen gleich nach dem Aufwachen, beim Mittagsschläfchen und abends vor dem Einschlafen durchgeführt werden – dann auch zwischendurch im Stehen. … Keep on breathing!  J

 

Wuji Swimming Dragon

 

Die Beine zusammen, das Gewicht auf den rechten Fuß verlagern, mit dem linken Fuß einen Schritt nach links. Die Knie sind gebeugt, die Schultern gesenkt und die Handflächen dem unteren Dantian zugewandt. Du bist nun in der Ruhestellung.

 

(Dantian ist das energetische Zentrum im Mittelpunkt des Körpers und gilt als Speicherplatz für die körpereigene Energie. Lerne die Kraft zu nutzen. s. u.)

 

 

Grundstellung
Grundstellung
Beine schulterbreit
Beine schulterbreit

Das Gewicht auf den rechten Fuß verlagern, mit dem linken Fuß einen Schritt nach links.

Ruhestellung
Ruhestellung

Die Knie sind gebeugt, die Schultern gesenkt und die Handflächen dem unteren Dantian zugewandt. Du bist nun in der Ruhestellung.

Übung: Atmen in der Ruhestellung - tief (Shen)

Bleibe in der Ruhestellung und atme tief in den Unterbauch. Durch die Nase ein-, durch den Mund ausatmen.

Denke an die 1. Übung: Wir müssen uns natürlich und angenehm fühlen, und der Geist muss sich von emotionalen Störungen freimachen. Fühlen wir den Atem und die Muskeln, die sich auf das Atmen beziehen. Atmen wir sanft und leicht…

 

Dantian (chin. 丹田, Dāntián, W.-G. Tan-t'ien Zinnoberfeld) bezeichnet die "energetischen Zentren" des Körpers. Es werden drei Dantian unterschieden, in der Region des Unterbauches, in der Region des Brustkorbes und in der Region des Gehirns. Beim Heilen, Energetisieren und bei der Meditation wird die Aufmerksamkeit auf diese Regionen gelenkt. Die Dantian werden mit Vitalität, Energie und belebendem Geist assoziiert. In der Lehre des Taijiquan bezeichnet Dantian den energetischen Schwerpunkt eines Menschen. Das untere Dantian befindet sich einige Zentimeter unter dem Bauchnabel und gilt in einigen Lehren als der wichtigste. (aus Wikipedia)